Mittwoch, 20. August 2014

Hindenburgs Ehrenbürgerschaft aberkennen!

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bochum hat heute ihren Bürgerantrag zur Aberkennung der Ehrenbürgerschaft von Paul von Hindenburg gestellt.


Hitler und sein Steigbügelhalter von Hindenburg

Der Text unserer Forderung lautet:

„Paul von Hindenburg wird die Ehrenbürgerschaft von Bochum aberkannt“. Zur Begründung: Hindenburg war einer der Initiatoren der „Dolchstoßlegende“, die die Reichswehr für ‘im Felde unbesiegt’ erklärte, Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannte und an der Beseitigung der Weimarer Republik aktiv mitwirkte. Obwohl die von Hindenburg geführte Oberste Heeresleitung während des 1. Weltkrieges quasi diktatorisch die Regierungsgewalt ausübte, verlieh die Stadt Bochum 1917, mitten im Hungerwinter, dem Generalfeldmarschall die Ehrenbürgerschaft.

Auch angesichts des 100. Jahrestages des Beginns des 1. Weltkrieges empfinden wir es als unerträglich, dass einer der Hauptverantwortlichen für den Tod von Millionen Soldaten und Zivilisten, der noch das Kämpfen befahl, als die militärische Niederlage offensichtlich war, und der unerbittlich gegen Kriegsgegner vorging, immer noch als Ehrenbürger von Bochum geführt wird. Während Adolf Hitler dieses „Recht“ in Bochum 1984 aberkannt wurde, besteht es für seinen Steigbügelhalter bis heute.

Dem Bürgerantrag sind rund 500 Unterschriften beigefügt. Zu den Unterzeichnern gehören u. a.:
die Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen (Die Linke), Axel Schäfer (stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion) und Frithjof Schmidt (stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90 Die Grünen), die Landtagsabgeordneten Serdar Yüksel (SPD) und Simone Brand (Piraten) und mehrere Bochumer Ratsmitglieder. Ebenso unterschrieben Gewerkschafter wie Frank Bsirske (Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di), Rainer Einenkel (Betriebsratsvorsitzender Opel Bochum), Jochen Marquard (Geschäftsführer DGB Ruhr- Mitte), Tim Ackermann (DGB-Jugendbildungsreferent), sowie Felix Lipski (Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen) und Thomas Wessel (Pfarrer an der Christus-Kirche).

Quelle: VVN-BdA Bochum, 19.08.14

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