Freitag, 10. Oktober 2014

Antifaschistischer Ratschlag in der Zeche Carl


Ein von dem Bündnis "Essen stellt si quer" organisierter Antifaschistische Ratschlag findet am Samstag, dem 8. November 2014 in der Zeche Carl von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr statt.

Während des Antifaschistischen Ratschlags präsentieren alle teilnehmenden Gruppen, Vereine, Verbände, Organisationen, Schulen (Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage), Jugendzentren usw. sich selbst und ihre Arbeit. Alle sollen die Möglichkeit bekommen, möglichst viele Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen, sich zu vernetzen und neue Partner_Innen in ihrem Engagement gegen Rechts zu gewinnen.

Gruppen können ihre Arbeit vorstellen

Beginnend mit einem spannenden Vortrag über die aktuelle Situation extrem rechter und rechtspopulistischer Gruppierungen in Essen soll anschließend die öffentliche Wahrnehmung antifaschistischer Aktivitäten diskutiert werden. Danach werden sich Projekte und Gruppen mit ihrer Arbeit vorstellen. Dies wird in Form eines „Marktes der Möglichkeiten“ stattfinden. An dieser Stelle wollen wir betonen, dass dabei nicht nur klassische „Infostände“ oder Ausstellungen ihren Platz haben sollen, sondern auch künstlerische Projekte wie zum Beispiel Poetry-Slams, Theaterstücke oder Musik. Eine Bühne steht zur Verfügung.
Anschließend finden Workshops statt, in der es um Themenfelder antifaschistischer Arbeit, Aktionsformen, Mobilisierung, Finanzierung und Vernetzung gehen soll. Hier wird es darum gehen, den bisherigen theoretischen Überlegungen eine Basis für eine praktische Umsetzung zu geben. Wir suchen Ideen – finden sie – und geben sie an alle weiter!

Folgende Workshops sind geplant:

1 Themenfelder antifaschistischer Arbeit
Erschöpft sich antifaschistische Arbeit darin gegen „NPD“ und „Die Rechte“ zu demonstrieren?
Oder gehört mehr dazu? Ist Israelkritik grundsätzlich antisemitisch? Wenn ich gegen Salafismus bin, bin ich dann Islamophob? „Argumente“ gegen Flüchtlinge – Was sind nur Ängste und wo fängt Rassismus an?
Was wird in Essen in Bezug auf solche Fragestellungen getan? Wer weiß etwas? Wer tut etwas? – Und wenn ja, was?

2 Aktionsformen:
Klassisch (Demo, Kundgebung), phantasievoll, provokant, lustig, satirisch… ???
Was gibt es für Aktionsformen gegen Neonazismus und Rassismus in Essen? Wer setzt was ein? Was wurde in Essen bisher nicht probiert? Wer traut sich das zu?

3 Aktivierungsideen:
Tun wir etwas gegen solche Argumente:
- Wegen der paar Hansel braucht man sich nicht aufzuregen.
- Einfach links liegen lassen. Darauf aufmerksam zu machen wertet die nur auf…

4 Finanzierungsideen:
Es gibt in Essen Bestrebungen einen „Kommunalen Aktionsplan gegen Rassismus und Rechts-radikalismus – Für Toleranz und Respekt“ zu fordern. Damit soll die Stadtverwaltung Essen es ermöglichen antifaschistische und antirassistische Arbeit zu fördern und zu unterstützen – auch finanziell. Wie finanzieren wir solche Arbeit bis es mal soweit ist? (Verein, Sponsoring)

5 Wie vernetzen wir uns? Welche Infos sind sinnvoll?
Wie organisieren wir einen Informationsaustausch zwischen politisch/religiös/organisatorisch völlig unterschiedlichen Gruppen? Welche Medien nutzen wir dazu? Über was tauschen wir uns aus?

6 Stammtischparolen – erfolgreich gegen Parolen, Palaver und Populismus
Wem ist dies nicht schon mal passiert? Da ist man irgendwo mit Menschen zusammen und einer läßt plötzlich einen schlimmen ausländerfeindlichen Spruch vom Stapel oder erklärt kurzerhand eine ganze Gruppe von Menschen zu Verbrechern. – Da bleibt einem erst mal die Spucke weg.
Das soll aber nicht so sein! Wie kann man das ändern?

Dr. Klaus-Peter Hufer, Prof. der Uni DUE, Referent der Kreis-VHS Viersen, wird eine Übersicht über seine Workshops und Beispiele seiner Arbeitsweise geben.

Rock gegen Rechts

Zusätzlich wird es am Abend nach dem ganztägigen Ratschlag noch ein „Konzert gegen Rechts“ geben, bei dem Bands aus der Region und darüber hinaus, die sich klar für eine tolerante und offene Gesellschaft aussprechen, ihr Bestes geben, um Sie zu unterhalten. Es warten Künstler_Innen aus den Bereichen Rock, Punk und Rap auf Sie (Konzerteintritt: 10,00 €, erm. 6,00 Euro).

Die Teilnahme am Antifaschistischen Ratschlag ist frei, jedoch bitten wir um Kauf eines Verzehrbons für jeden Teilnehmer_In. Der Verzehrbon kostet 5,00 €. Dafür gibt es von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr alkoholfreie Getränke und einen Mittagimbiss. Es gibt zusätzlich eine „Kombikarte“ für die Teilnahme am Antifaschistischen Ratschlag und dem „Konzert gegen Rechts“ für nur 8,00 €.

Quelle: Essen stellt sich quer, 09.10.14

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