Mittwoch, 19. November 2014

Zwei Vorträge: Orte und Räume deutscher Verbrechen gegen die Menschheit: Die Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald im Ruhrgebiet

Wann: 20.11.2014, 19 Uhr

Ort: "Alte Synagoge" Essen, Edmund-Körner-Platz 1, 45127 Essen.
Veranstalter: ALTE SYNAGOGE.

Beschreibung:

Einführung:

KZ-Außenstellen in Essen Dr. Klaus Wisotzky, Stadtarchivar

Dr. Klaus Wisotzky ist in Gelsenkirchen-Buer-Erle aufgewachsen und studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Düsseldorf. Er promovierte zum Thema des Ruhrbergbaus im Dritten Reich, ließ sich zum Archivar ausbilden und kam über das Stadtarchiv Ratingen 1995 nach Essen, wo er das Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv leitet.

Zahlreiche Veröffentlichungen zur modernen Stadtgeschichte, zur Sozialgeschichte des Bergbaus und zur Archivgeschichte.

Fotografie und Zeitgeschichte

Lichtbildvortrag des Fotografen Herbert Naumann (Olfen)

"Das Konzentrationslager Buchenwald verwaltete 136 Außenkommandos. Lager, in denen tausende Frauen und Männer gefangen gehalten und in Rüstungsbetrieben zur Arbeit gezwungen wurden. Ich habe nach den Spuren dieser KZ Außenlager gesucht und in den Jahren 2012 und 2013 die Orte und Räume, in denen sich die ehemaligen Lager befanden, fotografiert. In und mit den Bildern werden Spur und Aura der Taten und Tatorte sicht- und erfahrbar.

Die vordergründig dokumentarisch wirkende Fotografie zeigt Orte, die Schauplätze deutscher Verbrechen waren – begangen im Namen einer deutschen Regierung von Menschen an Menschen. Die fotografischen Ansichten von Landschaften, Brachen, Grünanlagen, öffentlichen Plätzen, Wohnsiedlungen, Kleingärten etc. liefern zunächst keine oder kaum noch Indizien für das, was hier vor 70 Jahren geschehen ist. Es sind stille und unspektakuläre Bilder mit indirekten Hinweisen. Erst der begleitende nüchterne Text stellt den Zusammenhang zwischen Geschehenem und Ort her, lässt in den Bildern die Spuren erkennen, gibt dem Ort seine Identität, und nimmt ihm seine Harmlosigkeit. Mit diesen Fotografien erhalten die Geschehnisse eine erneute Aktualität. Sie bleiben nicht mehr nur als erzählte Geschichte(n) theoretisch, sondern werden wieder mit dem konkreten, dem wieder erkennbaren, dem realen Ort verbunden.

Zunächst interessierte mich die künstlerische Annäherung und Auseinandersetzung mit diesem Thema deutscher Geschichte. Und die künstlerischen Antworten auf geschichtliche Fragen waren mir wichtig. Im Verlauf der Fotoreise machte ich dann die Erfahrung, dass an diesen Orten, an denen immerhin mehr als 120.000 Menschen gefangen gehalten, zur Arbeit gezwungen, gequält und ermordet wurden, dieser Menschen selten, gar nicht, oder in einer die Geschichte verfälschenden Weise gedacht wird.

Mein Vortrag enthält nicht nur die Informationen zur Geschichte der Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Ich erzähle und zeige, wie ich die Bilder der Außenlager gefunden/vorgefunden, was ich auf der Suche nach ihnen erlebt und erfahren habe und was mich zu den Aufnahmen motiviert hat."

Eintritt frei.

Quelle:Veranstaltungskalender

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