Samstag, 18. Januar 2014

Frieden schaffen ohne Waffen

"Wir bleiben dabei - Frieden schaffen ohne Waffen" so lautet das Motto der Internetpräsents www.1914-2014.eu. Auf der Website möchten Friedeninitiaven anlässlich des bevorstehenden 100-jährigen Jahrestages des Beginn des 1. Weltkriegs im August  2014 sowohl einen kritischen Blick auf die damaligen Ereignisse und ihre Voraussetzungen werfen als auch Denkanstöße geben, aus den beiden Weltkriegen und dem Systemstreit des Kalten Krieges Schlussfolgerungen für eine Friedenspolitik im Zeitalter der Globalisierung zu ziehen. Gleichzeitig möchten sie der Fehleinschätzung, das einzig die Europäische Union als zivile Friedensmacht dargestellt wird, entgegenwirken.

Menschen können auf dieser Plattform ihre Aktionsideen und Projekte im Rahmen dieser Thematik teilen und vernetzen. Es gibt aber noch viel mehr Projekte und Aktionen, an denen ihr Euch beteiligen könnt. Welche das sind, verraten wir, wenn Ihr in diesen Beitrag auf weitere Informationen klickt.

100 Jahre erster Weltkrieg
Der erste Weltkrieg war geprägt von furchtbaren Stellungskämpfen in Schützengräben. Dort wurden zum ersten Mal Krieg in der Luft geführt, Panzer und Massenvernichtungswaffen wie Senfgas eingesetzt. 17 Millionen Menschen verloren in den Kriegsjahren ihr Leben. Es gab unzählige Traumatisierte - mit schwerwiegenden Folgenden für die nachfolgende Generationen. Einst haben Pazifist_innen und Antimilitärist_innen vor dem Krieg gewarnt. Wie dieser Krieg einst entstand, kann zum Teil in Karl Kautsky`s  Buch "Wie der Weltkrieg entstand"  von 1919, dargestellt nach dem Aktenmaterial des Auswärtigen Amts, nachgelesen werden.

Krieg – Rüstung – Militär: 1914 – 2014
Heute geht die konventionelle und atomare Aufrüstung unvermindert weiter. Riesige Summen Geld und immenses Potential menschlicher Arbeit und Intelligenz fließen in die Rüstung. Das einstige Ziel der Vereinten Nationen, künftige Generationen vor Krieg zu bewahren wird durch sogenannte humanitäre Einsätze konterkariert. Deutschland baut die Bundeswehr von der Verteidigungsarmee zur Armee im weltweiten Einsatz um. Als drittgrößter Waffenexporteur befeuert Deutschland weltweit Konflikte. Die Schwelle für bewaffnete Einsätze sinkt durch Kampfdrohen und andere modernen Waffen.
In Baden-Württemberg produzieren zahlreiche Unternehmen Waffen und Rüstungsgüter für alle Kriegsregionen der Welt. Von Stuttgart-Vahingen und –Möhringen aus werden u.a. US-Spezialeinsätze wie gezielte Tötungen durch Drohnen in Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten befehligt. In einigen Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum wird für militärische Zwecke geforscht.

Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, gilt es daher den Blick auf folgendes zu lenken: den Abbau von Ungleichheit, Armut und Hunger, den Ausbau solidarischer Wirtschaftsbeziehungen, die Eindämmung der Klimakatastrophe, die Entwicklung friedlicher Konfliktlösungsstrategien und konsequente Abrüstung, den ungehinderten Zugang und das Recht auf Teilhabe am kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben eines jeden Menschen, egal wo er oder sie wohnen möchte.

Geschichte befragen – Frieden schaffen – Mitmachen!
Mit ihren Aktionen im Gedenkjahr 2014 wollen Friedensinitativen, Gewerkschaften, Jugendorganisationen und viele mehr die Geschichte befragen und eine Brücke zu den heutigen Herausforderungen schlagen. Gemeinsam diskutieren sie die Fragen: Woran scheitern Friedensprozesse heute? Was sollte gestoppt - was neu entwickelt werden?
In diesen Prozessen könnt Ihr euch mit euren Ideen und Fähigkeiten miteinbringen, politisch, künstlerisch, wissenschaftlich - wo immer auch Eure Kompetenzen und Interessen liegen und  z.B. bei der Gestaltung der Plattform www.1914-2014.eu mitwirken.
Auf der Seite des Netzwerkes "Frieden schaffen ohne Waffen"  findet ihr auch die Zeitung "1914 - 2014 - Wir bleiben dabei: Frieden schaffen ohne Waffen."
Am 25./26.2014 findet ein Deutsch-französisches Friendenstreffen im Hotel Le Privilège, Carrefour de l’Europe, Haudainville 55100 Verdun statt, hier findet Ihr das Programm: flyer Verdun.pdf .Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht 100 Jahre erster Weltkrieg und das Lernen aus der deutsch-französischen Geschichte.

Aktionskonferenz und Unterschriftenkampagne des Netzwerkes "Schulfrei für die Bundeswehr -Lernen für den Frieden"
Die Aktionskonferenz „Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden" findet am Mittwoch, den 22 Januar von 17:30 bis 20:00 Uhr   im Konferenzraum 001 „Marie Marcks“, Erdgeschoss der ver.di-Landesbezirks-Verwaltung tHeo.1, Theodor-Heuss-Str. 2, Stuttgart statt. Ziel dieser Konferenz ist es Formen und Wege geeigneter Aktionsformen zu finden, um den Beschlüssen der Grünen vom 2. Dezember 2012 zur Kündigung der Kooperationsvereinbarung und der SPD vom 18./19. Oktober 2013 zur Aufnahme von Zivilklauseln im neuen Hochschulgesetz zum Durchbruch zu verhelfen.

Unterschriftenliste als PDF-Dokument zum Ausdrucken
Unterschriftenkampagne "Lernen für den Frieden"
Mit der Kampagne "Lernen für den Frieden" setzt sich das Netzwerk gegen die Militarisierung von Schulen und Hochschulen und für zivile Bildung und Wissenschaft ein. Im ersten Quartal des Jahres 2014 will die Bundeswehr auf mehr als 800 Propanganda und Werbeveranstaltungen präsent sein. Wo, wie und wann die Bundeswehr in Eurer Stadt auftritt, könnt Ihr Euch aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentische Anfrage der Linkspartei vom 6.12.2013, Drucksache 18/141 heraussuchen.
Die Aktivist_innen "wollen alle ermuntern, sich für ein Bildungssystem und eine Gesellschaft einzusetzen, die von Aufklärung, Solidarität und Argumentation statt der kriegerischen Durchsetzung politischer und wirtschaftlicher Interessen geprägt sind. Mit der dort begonnen Unterschriftenkampagne sollen Schulen und Hochschulen aufgefordert werden, sich zu einer strikt zivilen Ausrichtung zu verpflichten. Die Landesregierungen sollen eine zivile und dem Frieden dienende Ausrichtung von Bildung und Wissenschaft ermöglichen."  
 
Gegen den Einfluss der Bundeswehr auf die Schulen und  für eine Zivilklausel an den Hochschulen setzen sich bundesweit Schülerinnen und Studierende, Lehrer und Dozierende, GewerkschaftlerInnen und weitere Aktive ein. Sowohl an den Hochschulen Karlsruhe, Köln, Frankfurt als auch Frankfurt stimmte eine deutliche Mehrheit der Studierende für die Verankerung von Zivilklauseln. Mindestens 15 Hochschulen nahmen bereits Zivilklauseln in ihre Satzungen auf. An der Ruhr-Universität Bochum beschloss das Studierendenpalarment auf Antrag der dortigen Grünen Hochschulgruppe sich auf allen Ebenen für die Implementierung einer Zivilklausel in die Grundordnung der Universität und in das Landeshochschulgesetz einzusetzen. Das Studierendenparlament der RUB strebt an, dass eine Zivilklausel in noch zu erarbeitender Form spätestens zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des ersten Weltkriegs 1914 zumindest in die Verfassung der Ruhr-Universität Bochum aufgenommen wird.
Zudem wird in einer Reihe von Bundesländern dafür gestritten, die Hochschulgesetze mit ziviler Orientierung zu reformieren. Die Kooperationsverträge Schule/Bundeswehr in NRW, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland sind öffentlich in die Kritik geraten und stehen auf dem Prüfstand. In Schulen und Hochschulen wächst das Engagement gegen die Militarisierung von Bildung und Wissenschaft und für eine zivile und friedliche Entwicklung der Welt.

Die Unterschriftenkampagne bietet die Möglichkeit auch außerhalb von Bildungseinrichtungen über dieses erstrebsame Anliegen sowohl aufzuklären als auch mit Argumenten zu überzeugen und so ins Gespräch zu kommen, kritische Einsichten zu entwickeln und zu verallgemeinern. Gemeinsam kann so die öffentliche Anglegenheit einer zivilen Bildung der Gesellschaft vorgetragen, gegen Kriegspropaganda und Kriegsvorbereitung und Kriegsführung interveniert und alle zum politischen Eingreifen für eine friedliche Entwicklung ermuntert werden.

Zuzeit wird die Kampagne von studentischen Interessenvertretungen, Gewerkschaften, politischen Jugendverbänden, Wissenschaftsorganisationen sowie antifaschistischen- und Friedensorganisationen getragen.

An der Unterschriftkampagne könnt Ihr Euch wie folgt beteiligen:
Die Unterschriftenliste findet hier, der anlässlich der dezentralen antimilitaristische Aktionstage am 13. Juni 2013 offiziell gestarteten Kampagne.  Die Unterschriften werden am 9. Oktober 2014 bei der Kultusministerkonferenz in NRW den politisch Verantwortlichen übergeben.
Sendet anschließend schnellstmöglich die ausgefüllten Unterschriftenlisten an:
DFG-VK, Werastr. 10, 70182 Stuttgart.

sofa2014_mediumrectangle1.jpgFestung EU oder Solidarisches Europa?
Vom  31. Januar bis zum 2. Feburar 2014 findet der 9. Stuttgarter Open Fair Kongress mit der Fragestellung "Festung Europa oder Solidarisches Europa?" statt. Im Ankündigungsflyer heißt es u.a.: "Das Stuttgart Open Fair 2014 beleuchtet Europa in der Einen Welt. Wir wollen
Europa von innen und außen in den Blick nehmen. Wir stellen die Festung aus erstarrten politischen, ideologischen und wirtschaftlichen Strukturen in Frage.
Wir geben europäischen und internationalen zivilgesellschaftlichen Bewegungen Raum. Wir lernen im Kampf für Umwelt, Armutsüberwindung, Frieden, Menschenrechte und Demokratie voneinander und bauen mit an einer starken solidarischen Bewegung, die über die Grenzen Europas hinaus geht." Ein Kongress zum Mitmachen mit Workshops, Podien, Film+Theater, Aktionsplanungen, Strategiediskussionen für, mit und von zivilgesellschaftlich engagierten Menschen und Gruppen aus Stuttgart, Europa und der Welt. Den Flyer findet hier: 9. Stuttgarter Open Fair - Kongress.

SIKO-50mal-zuviel-Plakatmotiv50 mal SIKO – 50 mal zuviel
Gegen die NATO-Sicherheitskonferenz - Für lautstarke, phantasievolle und kreative Aktionen!
Wie jedes Jahr treffen sich diesmal vom 30.01-02.02.2014 im Bayerischen Hof MilitaristInnen, RüstungslobbyistInnen und die dazugehörigen PolitikerInnen hauptsächlich aus NATO-Staaten und planen ihre nächsten Kriege, die nächsten Waffendeals und wie sie die Bevölkerung am Besten auf Kriegskurs bringen.
Auch 2014 werden wieder Proteste dagegen organisiert. Das Bündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz ruft mit unter dem Motto “50 mal SIKO – 50 mal zuviel” zu einer Großdemonstration am 1. Februar 2014 um 13:00 Uhr am Marienplatz auf.
13:00 Uhr: Auftakt-Kundgebung – Marienplatz, München
13:30 Uhr: Demonstration rund um den Tagungsort der Kriegsstrategen
15:00 Uhr: Schlusskundgebung – Marienplatz
Es sprechen: Jutta Ditfuth, Tobias Pflüger, Kulturprogramm
01. Februar | Großdemonstration gegen die NATO-Kriegstagung | 13 Uhr; Marienplatz

MAKE ART NOT WAR Januar 2014 EWH
Download Flugblatt (PDF 430k)
Gleichzeitig bis Ende Feburar findet eine  Ausstellung mit Anti-Kriegs-Grafik, Zeichnungen, Bilder und Plakate im EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80 - U Theresienwiese, München statt. Die Ausstellung ist organisiert vom Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz in Kooperation mit dem Trägerkreis EineWeltHaus München e.V..


European Film Gateway: Filme zum 1. Weltkrieg
Das European Film Gateway, ein Portal, das schnellen und einfachen Zugriff auf hunderttausende filmhistorische Dokumente bietet, verfügt über eine zunehmende Anzahl von Filmen mit Bezug zum Ersten Weltkrieg.  Im Rahmen des Projekts EFG1914 haben europäische Filmarchive große Teile ihrer Sammlungen zum Ersten Weltkrieg digitalisiert. Rechtzeitig zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs werden alle in den Archiven digitalisierten Filme über das European Film Gateway verfügbar sein. Zu den ausgewählten Filmen zählen Wochenschauen, Dokumentar- und Spielfilme sowie Propaganda. Das Material ist auch deshalb von besonderer Bedeutung, da heute nur noch geschätzte 20 Prozent aller zur Stummfilmzeit entstandenen Filme erhalten sind. Vor diesem Hintergrund bilden die im Rahmen von EFG1914 digitalisierten Filme einen erheblichen Teil der in den Archiven noch vorhandenen Bestände dieser Zeit ab. Also eine schöne Gelegenheit geeigntete Materialien auszuwählen, noch mal zu recherchieren, sich gemeinsam anzusehen und zu diskutieren. [Link zum 1914 European Film Gateway]

Weitere Aktionen findet Ihr noch auf der Seite: http://www.1914-2014.eu/index.php/aktionen

Quellen & Infos:

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