Samstag, 20. Oktober 2018

Schüler zur Bespitzelung aufgerufen - viel Spaß beim Schreiben - Verkehrt die Plattform in ihr Gegenteil



Die AFD will Lehrer in verschiedenen Bundesländer an den Internetpranger stellen, falls sie angeblich gegen den Beutelsbacher Konsens verstoßen. Was die AFD dabei aber verschweigt ist, das es die Pflicht von Lehrerinnnen und Lehrern ist, durchaus Parteiprogramme zu analysieren und auch Interessen der Parteien herauszustellen. Laut Grundgesetz ist es verpflichten, verfassungsfeindliche Äußerungen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden könnten, nicht unwidersprochen hinzunehmen. Lehrerinnen und Lehrer sollten sich für die Menschenwürde und Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen, das beinhaltet Verletzungen dieser Rechte zu thematisieren.


Die Plattform verstößt gegen Datenschutzbestimmungen und Betroffene, die auf der Plattform erwähnt werden, können bei der AfD bzw. beim AfD-Abgeordneten Räpple in Baden-Württemberg Auskunft über ihre gespeicherten Daten und das Löschen ihrer Daten verlangen. Der Landesdatenschutzbeauftragte stellt für solche Anfragen einen Musterbrief zur Verfügung:
https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/muster-auskunftsanspruch-nach-art-15-ds-gvo/

In Baden-Württemberg hat die GEW zahlreiche Informationen zusammengestellt:

Die Webseite des AfD-Abgeordneten Räpple http://www.stefan-raepple.de/ steht derzeit lt. Räpple wegen eines Hackerangriffs nicht zur Verfügung. In Kürze soll sie aber wieder freigeschaltet werden.
Auf www.mein-lehrer-hetzt.de und www.mein-prof-hetzt.de wird man auf die Website von Stefan Räpple umgeleitet. Auf der Plattform muss nur ein Schulname genannt werden, die Nennung von Name und E-Mail-Adresse ist optional.


Rechtliche Informationen, Öffentlichkeitsarbeit und weiterführende Hinweise

http://gew-bw.de/afd-meldeplattform
GEW Bundesvorstand
https://www.gew.de/schule/fragen-und-antworten-zu-den-denunziationsplattformen-der-afd/
Bereits am 9. Oktober hatte sich die GEW als erste Organisation in einer Pressemitteilung sowie in zahlreichen Interviews klar gegen diese Bespitzelung positioniert:
"AfD will Methoden wie in totalitären Regimen anwenden" https://www.gew-bw.de/presse/
Interviews können beim SWR, Deutschlandfunk, bei regionalen Radio- und Fernsehsendern nachgehört/-gelesen werden. Die Rechtsredaktion des SWR hat Texte unserer Homepage zur Bewertung der Plattform aufgenommen.
GEW auf Facebook https://www.facebook.com/GEWBW/
GEW auf Twitter https://twitter.com/GEW_BW_Presse

In Hamburg sorgte die Seite der AfD "Neutrale Schule Hamburg" für Wirbel und die AfDler
versuchten Lehrerinnen und Lehrer drüber zu denuzieren. (https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2018-09/hamburger-schulen-afd-aufruf-linke-lehrkraefte-denunzieren)

In Sachsen nennt diese Partei ihre Denuziantenplattform "Lehrer-SOS".

Was tun?
  • Verkehrt die Plattform in ihr Gegenteil, denuziert Euch gegebenenfalls selbst und überflutet diese Seiten. Schreibt auf der Plattform, was Ihr davon hält.
  • Verlangt bei Anprangungen die Informationen über eure Personen und die Löschung vorhandenen Daten. 
  • Überflutet die Website mit belanglosen Themen, schreibt der AfD von euren Klassenräten, Schulversammlungen und Entscheidungen von Klassenfahrten .... 
  • Seit kreativ - Euch wird bestimmt, was einfallen ...



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