Samstag, 27. April 2013

Rechtsextremismus gibt es nicht - Aber es könnte ihn geben

Zu den zahlreichen Mängeln der von deutschen Behörden verbreiteten Extremismusideologie gehört, dass sie die im wirklichen Leben feststellbaren, häufig sogar schmerzhaft-gewalttätig oder gar mörderisch zu erlebenden antisemitischen, rassistischen und neonazistischen Parteien, Bewegungen und Strömungen nicht erfassen kann.

Zwar ist in diesem Modell eine solche Möglichkeit durchaus vorgesehen und für sie eigens die Unterkategorie des Rechtsextremismus geschaffen worden.
„Die durch die Orte stampfenden Rechten sind mitunter höchst gefährliche Staatsfreunde, aber eben doch Staatsfreunde.“
Allein, ein solcher Rechtsextremismus im Sinne der behördlichen Ideologie ist nirgends festzustellen, denn er müsste sich ja in die Unterscheidung Extremismus/ Staat einfügen lassen.
Und was die real feststellbare extreme Rechte in Deutschland betrifft kann das niemand.

Das Verfassungsgericht lehnte bereits 2003 ein Verbot der NPD aufgrund der Gefahr einer „fehlenden Staatsferne“ dieser Partei ab, siehe wikipedia. Und spätestens seit dem öffentlich werden der NSU-Morde kann kein Mensch mehr zwischen Naziszene und den sie finanzierenden und vor Strafverfolgung schützenden Geheimdiensten unterscheiden.

Auch über die Gründe dieser Nähe kann bis zur Offenlegung der einschlägigen Behördenakten nur orakelt werden. Ist es Sympathie der Geheimdienstmitarbeiter, wie Andreas Zielcke in der Süddeutschen Zeitung mutmaßte (Artikel der Süddeutschen)? Oder müssen wir gar davon ausgehen, dass der Staat den Naziterror zu eigenen Zwecken einzusetzen versucht, wie einE anonyme Autor_in inder anarcho-syndikalistischen Quartalsschrift Wildcat* darlegt?

Extremismus-Quatsch und keifende Steuergelder
Wie gesagt, erfahren werden wir´s erst im Falle einer Offenlegung der einschlägigen Behördenakten. Bis dahin bleibt zum einen festzuhalten, dass die Extremismus-Ideologie eben einfach nur Ideologie ist. Und zwar eine so dermaßen weltfremde, dass man sowie frau sie getrost als Quatsch abtun kann.

Zum anderen könnten wir noch das Gerücht in die Welt setzen, mitnichten das Verfassungsgericht als vielmehr der Bundesrechnungshof habe der Polizei aufgetragen, Naziaufmärsche unter allen Umständen durchzuprügeln. Soll ja teuer gewesen sein, diese ganzen V-Männer zu unterhalten. Da kann es ja nicht sein, dass eine dahergelaufene Zivilgesellschaft diese nach Mord und Totschlag keifenden Steuergelder durch Blockade lahm setzt. Mal sehen wer´s glaubt.

* Sorry, wir sind halt unverbesserliche Nostalgiker_innen, was die alte Arbeiter_innenbewegung betrifft. Einer von uns ist sogar Fördermitglied im Arbeiter-Samariter-Bund. Niemals geht man so ganz ...

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