Mittwoch, 15. Mai 2013

Kein Tag ohne! - Soli mit AZ Köln

„Kein Tag ohne!“ lautet die Kampagne zur Erhaltung des AZ Köln seit April 2013. Seit seiner Entstehung vor drei Jahren bietet das AZ Köln „selbstverwalteten, unkommerziellen Raum für Politik, Kunst und Kultur.“ Vorbereitet wurde die Besetzung einst von der Kampagne „Pyranha – Für ein Autonomes Zentrum“ und schließlich am 16.04.2010 durch die Besetzung der ehemaligen Klöckner-Humboldt-Deutz-Kantine in der Wiersbergstr. 44 in Köln-Kalk wurde das AZ gegründet. Am Anfang verlief einiges chaotisch und einige Personen benahmen sich daneben, aber nach ca. einem Jahr näherte sich dieses AZ seinen ursprünglichen Zielen an und organisierte mit Hilfe von Aktivist_innen, Gruppen usw. in jenem riesigen Gebäude politische Veranstaltungen, Parties, Konzerte, Ausstellungen, Kneipen, Workshops, Gruppentreffen, Bandproben, Theater, Wochenend-Seminare, Kino, VoKüs und vieles mehr.  Finanziert wird es ausschließlich durch Partys, Getränkeeinnahmen, Sach- und Geldspenden usw. und Entscheidungen werden im Rahmen eines “Ags+Akkordeon+Forum”-Struktur getroffen. Dennoch steht es offen für neue Menschen, nun aber führt der ‘Umweg’ über die AGs.


Stadt will AZ wegrationalisieren
Merkwürdig? Eigentlich könnte die Stadt Köln zufrieden sein, das dem Zerfall der Kantine des ehemaligen KHD und damit der Zerstörung einer Werksgeschichte entgegengewirkt wird und Industriekultur vorhanden bleibt, ist sie aber nicht. Da wird sich ein Blödsinn nach dem nächsten ausgedacht, um das AZ wieder loszuwerden, bietet es doch einen Raum, indem Menschen selbst denken dürfen und außergewöhnliches ausprobieren und das ausgerechnet noch mit wenig Geld. Das schadet der Wirtschaft oder so ähnlich.
Jedenfalls wurde der Nutzungsvertrag mit dem AZ seitens der Sparkasse Köln am 13.März 2013 auf Verlangen der Stadt gekündigt. Es wird von Platzschaffung zwecks Schulerweiterung gefaselt oder Grünflächenbedarf der Bewohner von Köln-Kalk halluziniert, dessen Existenz der Kantine entgegenstehe. Obwohl AZ-Garten und -Hof einen barrierefreien Zugang zum Grünstreifen bieten könnten und sowohl auch bei einer Bürger_innenversammlung zum Bebauungsplan Kalk-Süd es trotz vieler unterschiedlicher Ansichten und Meinungen zum AZ keine einzige Forderung der anwesenden Kalker_innen nach einem Abriss des Kantinengebäudes gab. Darüber hinaus das Gymnasium signalisierte das es jene Fläche nicht mal haben möchte.
Trotz Bemühungen seitens AZ-Aktivist_innen im Gespräch mit Politik und Verwaltung eine einvernehmliche und dauerhafte Lösung für ein Autonomes Zentrum in Köln zu finden, treffen diese auf eine Blockadehaltung und Gesprächsverweigerung. Dabei kommt der Kölner-SPD eine zentrale Rolle in der politischen Auseinandersetzung um das AZ zu. So äußerte sich zum Beispiel der Fraktionsvorsitzende Martin Börschel im Kölner Stadtanzeiger in Richtung AZ, das Politik nur über Gespräche ginge. Aber wie sollen das denn bitteschön AktivistInnen umsetzen sollen, wenn alle Versuche der Kontaktaufnahme – sei es per Mail, telefonisch, postalisch oder bei persönlichen Begegnungen – seit mehr als acht Monaten unbeantwortet bleiben.  Auch der Versuch den Oberbürger Roters zu einem Runden Tisch zur Zukunft des AZ`s zu bewegen, blieb erfolglos, denn seitens SPD gab es keine Reaktionen.

Auf geht`s, unterstützt das AZ Köln! Für die Erhaltung von Freiräume und neue!
Am 17. Mai findet die große RAK-Antiräumungsgala statt. Und am Wochenende 24.-26. Mai wollen Aktivist_innen des AZ`s im Rahmen des Sommerblutfestivals, das in diesem Jahr unter dem Titel “Flucht” steht, zeigen wie an einem Ort wie dem AZ innerhalb kurzer Zeit eine geballte Ladung Kunst, Kultur und Politik entstehen kann.
Den vorläufigen Höhepunkt der Kampagne bilden die Aktionswochen Ende Juni/Anfang Juli, zu denen AZ`ler alle, sowie befreundete Gruppen und Projekte europaweit einladen. Es geht zum einen darum eine Räumung, die mit Ende der Kündigungsfrist am 30. Juni möglich ist, abzuwenden, zum anderen zusammen zukommen, sich auszutauschen und gemeinsam auf die Straße zu gehen. Für den 6. Juli ist eine große Demonstration in Köln geplant.

Morgen Abend im Wagini Bochum: Geigerzähler
Morgen Abend tritt im Wagini, Wallbaumstr. 137 in Bochum ab ca. 20:00 Uhr Geigerzähler, ein anarcho-syndikalistischer Violinist, auf. Er wird Euch ebenfalls Informationen über die aktuelle Lage im AZ-Köln geben können. Wir wünschen viel Spaß beim Zuhören.


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