Mittwoch, 5. Juni 2013

Psychologie, ein Masterplan und das Antifacamp Weimar-Buchenwald

Promi-Prof Hald Welzer veröffentlicht in den Blättern für deutsche und internationale Politik (http://www.blaetter.de/) einen Plan zur Rettung der (Um-) Welt. Und le chat pitre weiss, wo es die benötigte Bewegung schon gibt.

Psychologie, man und frau vor allem bekannt als Element von Woody-Allen-Filmen, befasst sich gemeinhin mit dem, was in den Köpfen von einzelnen Menschen vorgeht und weniger mit dem, was viele Menschen durch Interaktion hervorbringen, mit Gesellschaft. Der Sozialspychologe Harald Welzer (http://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Welzer) schaffte es in der Vergangenheit immer Wieder, mit Veröffentlichungen hervorzutreten, die auch für Menschen von Interesse sind, die sich eher für Gesellschaft interessieren als für die Verarbeitung einer schweren Kindheit oder frühverstorbener Hamster.

Neben seinen Veröffentlichungen zu der Beteiligung gewöhnlicher Deutschen an den NS-Verbrechen und deren Vermittlung in den Familien befasst er sich in letzter Zeit vor allem mit Umweltfragen (http://www.youtube.com/watch?v=sokKb3E-q3k), zuletzt in der neuesten Ausgabe der Blätter für deutsche und internationale Politik vom Juni diesen Jahres. Unter dem Titel „Der Konsumismus kennt keine Feinde“ legt er dort dar, dass in einer Welt mit endlichen Ressourcen kein unendliches Wachstum möglich ist und dass es deshalb umfassender Änderungen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und -wirtschaftens bedarf, wenn nicht der größte Teil der Menschheit vernichtet werden soll.

Gegengeschichten sind keine Gute-Nacht-Geschichten
Harald Welzer warnt davor, sich den Weg zu einer den Bedürfnissen der Menschen in einer Welt endlicher Ressourcen gerechten Gesellschaft allzu kuschelig vorzustellen. Die Gegengeschichte von „einer offenen Zukunft mit anderen Mitteln“ muss nicht nur erdacht sondern auch „gegen die bestehenden Verhältnisse und die machtvollen Interessen, die sie tragen erzählt und gelebt werden /75/. Die gelinge „nur praktisch, nie appellativ (…) durch praktiziertes Nichteinverstandensein“, durch „Widerstand gegen sich selbst und die Scheinattraktivität des weiteren Aufenthalts in der Komfortzone“ /77/.

Kampf gegen Privilegien und welche ihn führen
Als Mittel gesellschaftlicher Veränderung schlägt Harald Welzer vor ausgehend von einer „wünschbaren Zukunft“778/ die Abschaffung von Privilegien, den Hemmschuhen der Veränderung, anzugehen. Als notwendigen Akteur einer solchen Veränderung sieht er nicht eine Bewegung, eine Organisation, Partei oder gar die real existierende, in Sozialen/ Auonomen / Linken Zentren die Subkultur pflegende Linke sondern eine zukünftige, quer durch die Gesellschaft vertretene... , wie soll mensch sagen?.. Strömung, Tendenz: „(I)n jedem Gesellschaftlichen Segment, in jeder Schicht, in jedem Beruf, jeder Funktion“ müssten „ein paar Prozent der Beteiligten beginnen, die Dinge anders zu machen“ /74/.

Geht nicht? Geht wohl! Millionär_innen fehlen noch..
Für eine real existierende Linke ist das natürlich ein trauriger Befund. Denn das für nötig befundene hat sie nun einmal nicht mal in Ansätzen vorzuweisen. Oder vielleicht doch? Weitab großer Organisationen und Kampagnen hat sich in den letzten anderthalb Jahrzenten eine kleine Initiative, das Antifa-Camp Weimar-Buchenwald etabliert. Aktivist_innen von Le Chat Pitre haben dieses Camp als einen Ort erlebt, an dem sich Menschen aus unterschiedlichsten Milieus ausserhalb ihrer gesellschaftlichen Rollen austauschen können. Nun gut, zur notwendigen Veränderung bereite Millionär_innen hätten wir bislang nicht getroffen. Zumindest haben sie nichts zur Veränderung der Camp-Verpflegung beigetragen. Aber ja vielleicht jetzt, wo der Herr Professor, bekannt aus ZDF-History es sagt...

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