Nach den schweren Polizeiübergriffen auf eine
globalisierungskritische Demonstration vom 01.06.2013 müssen wir uns wohl alle
darauf einstellen, im nächsten Jahr die Proteste des Demobündnis in Frankfurt
zu unterstützen.
Von allen Großstädten in Deutschland ist Frankfurt die zum
studieren am besten geeignete: Ganz einfach, weil weder man noch frau dort
irgendetwas anderes tun kann als studieren. Lesen, nachdenken, schreiben,
gelegentlich Bier trinken. Gäbe es in dem Eifelort Kleinhau eine Uni, wäre
folgerichtig Kleinhau die beste Stadt zum studieren, weil bei gleichen Möglichkeiten,
Zeit zu verbringen, der Weg zur Uni nicht durch Frankfurt führte.
Hauptstadt der Bekloppten
Darüber hinaus sitzt in Frankfurt das Bundesbüro von attac
und irgendwie aller globalisierungskritischer Organisationen und Bündnisse, die
von dort aus ihre Drückerkolonnen mit der Botschaft von bösen Banken und gutem
Kapitalismus auf die Innnenstädte der Republik loslassen.
Herz der Bestie
Und in Frankfurt sitzt die Zentrale der Europäischen
Zentralbank. Als beschlossen wurde, sie dort anzusiedeln, konnte noch niemand
wissen, dass die EZB im Verlauf der Immobilien-Banken-Sparwahn-Krise einmal zu
einem zentralen Akteur des EU-Krisenregimes würde, der unter anderem als Teil
der sogenannten Troika aus neoliberaler Ideologie mithilfe staatlicher Gewalt
Realität macht. Und die EZB wird immer wichtiger, je mehr Macht traditionelle
Akteure wie Parlamente oder Regierungen an sie abtreten. Nach Frankfurt muss hin,
wer oder welche mithilfe einer Demonstration Anregungen oder Beschwerden bei
Entscheidungsträger_innen vorbringen will.
Landungsplatz des Krisenregimes in Deutschland
Der Preis für die beste Überschrift geht allerdings an eine
Stellungnahme aus Kreisen der Basisgewerkschaft Freie ArbeiterInnen-Union
(FAU): „Die Krise ist in Deutschland angekommen“.
Und 2014 müssen wir da hin!
Und vielleicht müssen wir uns ja wirklich darauf einstellen,
bald auch hierzulande mindeste soziale und demokratische Rechte gegen eine
Staatsmacht im Ausnahmezustand durchsetzten zu müssen. Vielleicht können wir
aber auch noch die Notbremse ziehen. Durch massenhafte Beteiligung an den
Blockupy-Protesten im Jahre 2014 etwa. Und indem wir nie wieder eine
Demonstration ohne Regenschirm und Sonnenbrille besuchen. Insgesamt trübe
Aussichten. Ein sarkastisches „Danke“ an den hessischen Innenminister bei
dieser Gelegenheit. Wem oder welcher was besseres einfällt, darf sich gerne bei
uns melden.
Über die bis dahin sicherlich noch anstehen juristischen Auseinandersetzungen informiert einstweilen die Rote Hilfe in Frankfurt.
Zum Abschluss vielleicht noch ein wenig Musik, die friedlich und besonnen stimmt
Über die bis dahin sicherlich noch anstehen juristischen Auseinandersetzungen informiert einstweilen die Rote Hilfe in Frankfurt.
Zum Abschluss vielleicht noch ein wenig Musik, die friedlich und besonnen stimmt
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